25 Mai 2007
Im Verstehen erfolgt Vergebung
Eine Überlegung von mir
Wir reden soviel von Vergeben und Verzeihen und es sind tatsächlich nur WORTE.
Worte, die aus einer Angst heraus gesprochen werden.
Worte, die aus der Hoffnung heraus gesprochen werden, dass dann hoffentlich Heilung des gebrochenen Herzens eintritt.
Diese gesprochenen Worte hören sich ganz nett an und
“ich will ja alles tun, damit die Bilder der Erinnerung endlich gehen.”
Nichts passiert.!!
Es sind Phrasen, gesprochene Gedanken, kurze Flash-Backs, manchmal mit Widerstand gesprochen, gedacht, manchmal sogar mit Widerwillen und Ekel.
Ein Herz wird immer gebrochen, wenn wir voller Stolz, voller Freude, voller Kreativität angenommen werden wollen und jemand knallt den Deckel drauf.
Auch wenn wir aus dem inneren Wachstum gerissen werden. Wir als Kinder Entscheidungen treffen müssen, die nicht unserem Alter entsprechen.
In dem Moment werden weder die Gefühle, noch die Gedanken, noch das Tun respektiert.
Oftmals trampeln wir dabei über die eigene innere Stimme hinweg, weil wir nicht wissen, wie wir reagieren sollen, Die Situationen sind neu. Das ungute Gefühl ist da und nicht in Worte fassbar. Entweder wir lassen machen, liefern uns aus oder reagieren übermässig.
Diese innere Stimme ist zu leise, wir tun sie ab, als Schwachsinn, als irreal.
Eine wirkliche Vergebung aus dem Herzen kann nur über das Herz geschehen.
Das Verstehen dessen, was geschah. Nicht Verständnis für eine Tat oder einen Täter.
Verstehen für die Grenzen, die Bedürfnisse, die Rollen, die Überlebensmechanismen des Täters und meines eigenen Zutuns oder Nicht-Tuns
Jeder Mensch hat Bedürfnisse:
erfahren, erlebt, angelernt, mitbekommen als Grundlage auf dem Weg ins Leben.
Das Bedürfnis zu essen, zu trinken, zu lieben, geliebt zu werden, respektiert zu werden, angenommen zu werden, wie man ist, mit allen Teilen des Seins.
Eben weil jeder Mensch einzigartig ist und sich niemals am anderen messen kann - bezüglich einer Beurteilung - gibt es keine Schubladen, keine Kisten, in die ich das Verhalten eines Menschen stecken kann.
Sobald ich aber genau das tue, baue ich Hass, Wut, Neid, Eifersucht, Traurigkeit, all die Gefühle auf, die mich von mir wegbringen. die mich stecken lassen in meinem inneren Reichtum. Dann bin ich nicht mehr einzigartig, sondern be- und verurteile mich, indem ich andere be - und verurteile.
Verstehen kann nur übers Herz geschehen.
Der Verstand ist sich völlig klar, dass die Vergangeheit vorbei ist und meint das Herz “soll sich nicht so anstellen und sich mal zusammenreissen.
Es ist vorbei, was passierte, passierte und schon vor Jahren, vor einer Ewigkeit.”
Unser Gehirn hat kein Raum-Zeit Verständnis.
Stell dir eine Situation vor, die Jahre zurück liegt. Du erinnerst dich daran, als wäre es gestern gewesen. Nicht wahr?
Der Vorfall selbst ist nicht das Ausschlaggebende, sondern die Gefühle dazu und drumherum. Diese Gefühle sind u.a. im Knochensystem, im Muskelsystem, im Energiesystem gespeichert.
Jede Situation, jeder Gedanke, jeder Geruch, jeder Geschmack, jeder Ton, der nur annähernd mit dem Ursachen Vorfall zu tun hatte, reaktiviert diesen Kampf- Flucht - Mechanismus und zeitgleich tauchen Bilder, Erinnerungsfetzen, Gedanken auf und alle Sinneskanäle stehen in Alarmbereitschaft.
Das ist ein Prozess, der braucht Zeit zu heilen.
Zeit des Erkennens, des Verstehens, und sich stellen der Situation.
Es ist Angst, sich diese Situation nochmals anzuschauen. Die Gefühle, die dabei hochkommen, nochmals durchleben zu müssen, die Kontrolle abgeben zu müssen, die Schmerzen, die Qualen, die verdrängten Erinnerungen wieder erfühlen müssen.
Was auch immer für jeden einzelnen dabei die Vermeidung darstellt.
Und da ist ein Anfang!
HK:
auch wenn ich all diese Ängste habe, die mich überrollen werden, wenn ich mich wieder diesen Situationen stellen muss, und ich deshalb alles vermeide, um daran erinnert zu werden, ich wertschätze all meine Ängste, sie haben mich damals überleben lassen
auch wenn ich all das niemals wieder erleben will, ich bin ganz froh, dass ich die Kontrolle darüber habe, ich werd das nicht tun, ich bin o.k, in all meinem Denken und Tun und ich resepektiere meinen Widerstand und meine Angst
auch wenn ich Angst habe, die Kontrolle zu verlieren, wenn ich mich in diese schmerzhaften Situationen hineinbegeben muss, das ist mein ganzes Bemühen und das kann ich nicht loslassen, ich akzeptiere mich jetzt mit all meinem Widerstand
AB: ich habe Angst alles wieder erleben zu müssen
SA: ich habe Angst, das alles nochmals wieder durch machen zu müssen
UP: ich habe Angst vor der Angst
UN: ich habe Angst die Kontrolle zu verlieren
UL: ich habe Angst an alle meine Gefühle ranzukommen
SB. ich habe Angst den Schutz aufzugeben
UA: ich habe Angst diese Situation anzuschauen
Kopf: ich möchte alles andere, nur das nicht
AB: meine Angst ist völlig o.k.
SA: meine Angst ist richtig
UP: meine Angst ist genau das, was ich empfinde
UN: es ist diese Angst, die mich einholt
UL: es sind diese körperlichen Symptome, die ich nicht mehr ertragen will und kann
SB: es sind diese Gedanken, die riesengroß werden
UA: es sind alle diese Gefühle, die auf mich zurasen, die ich nicht stoppen kann
Kopf: es sind alles meine Gefühle und sie sind völlig o.k
AB. all die quälenden Situationen in meinem Leben
SA: all die schmerzhaften Erfahrungen in meinem Leben
UP: all die Menschen in meinem Leben, die mir weh getan haben
UN: all die Katastrophen in meinem Leben, die ich mir nicht gewünscht habe
UL: all die schrecklichen Ereignisse in meinem Leben, die mich haben das werden lassen, wie ich jetzt bin
SB. all die Konsequenzen aus meinem Nicht – Tun
UA: all die daraus resultierenden Verhaltensmuster
Kopf: was wäre jetzt anders?
AB. welche Menschen würde ich aus meinem Leben löschen wollen?
SA: wem würde ich niemals begegnet sein wollen?
UP: was würde ich ungeschehen machen wollen?
UN: was würde ich anders gemacht haben?
UL: was hätte ich anderes gesagt und getan?
SB: wen hätte ich um Hilfe gebeten?
UA: welches Ereigniss würde ich aus meinem Leben löschen wollen?
Kopf: wie wäre ich dann?
AB: hätte ich dieselben Probleme jetzt?
SA: wie würde mein Leben jetzt aussehen ohne all das?
UP: was hätte ich mehr?
UN: was wäre es für ein Gefühl?
UL: was könnte ich mir jetzt sagen?
SB: wie würde ich mit mir umgehen?
UA: welche Menschen würden mich umgeben?
Kopf: wie würde ich sein?
AB. wenn ich all das wäre, was ich mir wünsche zu sein, wäre es einfacher zu vergeben?
SA: wenn ich all das nicht erlebt hätte, wäre es einfacher zu verstehen?
UP: wenn ich all das nicht gelernt hätte, wäre es einfacher mein Leben zu leben?
UN: wenn ich all das nicht hätte erleiden müssen, wäre es einfacher ich selbst zu sein?
UL: wenn ich all das nicht hätte tun müssen, wäre es einfacher Freude zu spüren?
SB: wenn ich all das nicht so tief in mir vergraben hätte, wäre es einfacher die Dinge des Lebens zu lieben?
UA: wenn ich all das nicht mit dieser Intensität gelebt hätte, wäre ich gesünder, befreiter, liebevoller, ruhiger, entspannter?
Kopf: musste ich das alles erleben, erfahren, erleiden um zu verstehen?
AB: was wäre, wenn ich verstehen könnte?
SA: was wäre, wenn ich verstehen könnte, dass der andere, die andere, nicht anders handeln konnte?
UP: was wäre, wenn sich all meine Ängste in nichts auflösen würden?
UN: was wäre, wenn ich mein UB bitten würde, mich von all diese blockierenden Denkmuster zu befreien? All das aus meinem Zellgedächtnis zu löschen
UL: was wäre, wenn ich mein UB bitten würde, all die Verbindungen mit meinem Thema aufzulösen?
SB: was wäre, wenn ich mein UB bitten würde, all die Ansammlung von Verträgen, Entscheidungen, Glaubenssystemen, und daraus resultierenden Verhaltensmustern zu verwandeln in
UA: Gedanken von Dankbarkeit, Wertschätzung, Mitgefühl, Anerkennung, Liebe, Respekt, Zuversicht, Freude, Freunde, Freiheit
Kopf, und ich weiß es steckt noch viel, viel mehr davon in mir und das lasse ich geschehen zu meinem allerhöchsten Wohl
atmen
Alles, was an Antworten, Aspekten, Ideen, Situationen, Bildern oder körperlichen Symptomen kommt, bitte nimm es als Geschenk und bearbeite es.
Und gehe in das Gefühl, verbinde dich mit deinem Gefühl. Dieses Gefühl ist völlig in Ordnung. Du bist völlig in Ordnung mit allem, was dich ausmacht. Und darin findest du die Lösung.
von ganzem Herzen
Kerstin
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