04. September 2006
Prüfungsangst
von Kerstin Warkentin
Egal, ob es die Mathearbeit ist, die über die Versetzung entscheidet, die Abi-Klausur oder die Führerscheinprüfung: Fast jeder kennt das „mulmige“ Gefühl, wenn man vor einer Prüfungssituation steht. Man ist unruhig und nervös, hat einen Stein im Magen, schweißnasse Hände, ist geplagt von Zweifeln, ob die Vorbereitung ausreichend war und ob man die Prüfung schaffen wird. Bei den meisten Menschen verschwinden die Symptome, sobald sie in der Prüfung sind.
Es gibt allerdings Menschen, bei denen sind alle Symptome total übersteigert, das „mulmige“ Gefühl ist schon Tage oder Wochen vor der Prüfung da, steigert sich in Angst, je näher die Prüfung rückt. Es kann zu panikartigen Black-outs kommen. Die Angst beeinflusst das seelische Befinden, den körperlichen Zustand, die geistige Leistungsfähigkeit und das ganze Verhalten. Und bezieht ebenso das soziale Umfeld mit hinein. Die Betroffenen fühlen sich oft ängstlich, unsicher, sind leicht reizbar und schwankend in den gefühlsmässigen Stimmungen. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwindelgefühlen, können auftauchen, Denkblockaden, Konzentrationsschwierigkeiten und Merkfähigkeitsstörungen sind eine Begleiterscheinung. Herzklopfen, Durchfall oder Schlafstörungen – das sind typische Symptome bei Prüfungsangst, Manchmal wird der Tabletten- oder Alkoholkonsum drastisch erhöht. All das sind nur einige Symptome, die durch die Angst vor Prüfungen ausgelöst werden.
Prüfungsangst kann sich auch auf unterschiedliche Bereiche beziehen, es geht nicht immer nur um die Prüfungssituation an sich, sondern kann schon bei der Angst vor den Prüfungsvorbereitungen beginnen. Lernende haben sogar Angst davor, mit der Vorbereitung zu beginnen, weil die Angst schon im Kopf existiert, die Menge an Lernstoff nicht bewältigen zu können, zu spät mit dem Lernen zu beginnen, nicht alle nötigen Lernmittel zur Verfügung zu haben oder Wissenslücken aufzudecken. Häufig stellen sich die Betroffenen vor, dass sie etwas nicht können und entgleiten dann in diese Fantasien dass ihnen selbst einfachste Antworten nicht einfallen, wenn es darauf ankommt. Auch das Lernen falle ihnen schwerer, denn Konzentrations- und Arbeitsstörungen seien oft Begleiter der Prüfungsangst.
Prüfungsangst kann sich aber auch auf die Folgen einer Prüfung beziehen. Der Betroffene leidet hierbei unter der Angst vor dem Versagen, vor der Verkündung der schlechten Ergebnisse oder umgekehrt vor der Angst, die Prüfung bestanden zu haben und den danach folgenden Leistungsanforderungen nicht gewachsen zu sein. Das ist die Angst erfolreich die Prüfung zu bestehen, die Konsequenzen daraus sind weit mehr als die Angst vor dem Versagen.
Aber nicht nur die Angst ist sehr vielschichtig, auch die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Anhand wissenschaftlicher Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Eltern der Betroffenen sich sehr wenig um die emotionalen Bedürfnisse der Kinder gekümmert haben, häufig Verbote und Regeln vermittelten oder sogar bei Nichterfüllung der Leistungsansprüche bestraften. Die Kinder übernehmen dabei dann die Rolle ihrer Eltern, lehnen sich selbst ab, wenn sie Mißerfolge haben und erleben jede Leistungssituation als persönliche Bedrohung. Genauso spielen aber auch Aspekte unserer Gesellschaft eine Rolle, die die Bedeutung von Erfolgen stark überbewertet, so dass viele ihr Selbstwertgefühl anhand ihrer Leistungen definieren.
Prüfungsangst ist also eine Angst, die weit über die eigentliche Angst vor einer Prüfung hinausgeht. Mit EFT(C) /Klopfakupressur hat man aber ein einfaches, aber effektives Werkzeug, bei allen einzelnen genannten Aspekten ansetzen zu können, selbst wenn man nicht genau weiß, wo die Ursachen und Gründe der Angst liegen. Die Zusammenhänge können auch sehr unterschiedlich sein, aber auch Verkettungen von einzelnen Aspekten lassen sich mit EFT(C) /Klopfakupressur sehr leicht auflösen.
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